Kleider machen Leute – Mehr als nur Mode!
Viele haben wahrscheinlich schon einmal den Spruch gehört: “Kleider machen Leute”. Wie jedoch ist dieser zu verstehen?
Der Spruch ist nicht nur eine Redewendung, sondern stellt vor allem eine Novelle aus dem 19. Jahrhundert dar, welche von dem Autor Gottfried Keller verfasst wurde.
In dieser Novelle geht es um einen armen, jungen und zurückhaltenden Schneider, der aber trotz dieser Umstände, immer stets auf sein Äußeres achtet. Er trägt somit auch sehr prachtvolle Kleider, welche ärmeren Leuten suggerieren lässt, dass er wohl sehr wohlhabend sein muss. Diesen Vorteil macht sich der junge Schneider namens “Wenzel” zu nutzen und genießt das “gute Behandeln” der anderen Menschen – er wird sogar für einen Grafen gehalten. Nach einer Weile verliebt sich der junge Schneider in die Tochter des hohen Amtsrates – beide verloben sich letztenendes. Der Schwindel, dass er der ist, für den ihn viele halten, fliegt jedoch auf und somit verlässt er die Stadt.
Allerdings ist die Liebe so stark zwischen den beiden, dass die Tochter des Amtsrates, den Schneider Wenzel auch trotz der Umstände zu sich nimmt und sie schließlich heiraten. Zudem wächst der Schneider aber unabhängig dieser Kriterien, durch sein Talent zu einem angesehenen Verkäufer heran. Diese Novelle zeigt einem, dass trotz Macht und Status, die Liebe siegt.
Diese Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, was wirklich zählt im Leben und wie oberflächlich die Welt noch immer ist. Abgesehen von der Kleidung, stehen natürlich auch andere materielle Gegenstände für ein mächtiges Statussymbol.
Kleider als Statussymbol
Das Statussymbol der Kleidung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden: In Zuschreibung und Differenzierung.
Die Differenzierung des Status steht in diesem Sinne für den Unterschied zwischen arm und reich. Je nachdem in welchen Vereinen oder Clubs man zugehörig ist, spiegelt die Kleidung diese “Macht” und den “Status” der Interessen wieder. Dabei zählen u.a. Golf- und Tennis-Clubs als elitäres Prestige-Image.
Die Zuschreibung wiederum ist nicht als Abgrenzung der unterschiedlichen Personen zu verstehen, sondern eher als ein Zeichen der Zugehörigeit (einer Berufsgruppe, einer Mannschaft oder eines Verbandes).
Doch es gibt natürlich nicht immer einen eindeutigen Unterschied zwischen Differenzierung und Zuschreibung – somit können die beiden Kategorien auch vermischt sein.
Respekt und Anerkennung durch Kleider
Jeder Mensch möchte gerne etwas besonderes sein und natürlich dementsprechend von den Menschen auch so wahrgenommen werden. Die Kleidung bietet dabei einen Anreizpunkt zur Selbstdarstellung. Wenn wir uns noch einmal die Geschichte “Kleider machen Leute” anschauen, so wird deutlich, dass sich der Schneider trotz geringem sozialen Status, durch seine hochwertige Kleidung stark abgehoben hat. Dieses Phänomen ist auch heute noch stark verbreitet und nennt sich “Uniformierungstendenz”. Früher war dies jedoch schon der Fall, sobald die Stoffqualität als hochwertig galt. In der heutigen Zeit sind es eher Logos, Labels oder Markenzeichen, die den Wert der Kleidung “erhöhen”.
Fazit:
Kleider haben seit hunderten von Jahren einen mächtigen Stellenwert in der Gesellschaft. Sie dienen als Kommunikationsmittel, zur Selbstdarstellung, Differenzierung und Zuschreibung. Was damit verbunden ist, ist auch leider das “Schubladen-Denken” der Menschen. Man wird aufgrund seines Kleidungsstils bzw. seines Aussehens oft verurteilt und abgestempelt. Doch es gibt noch weitaus mehr und wichtigere Werte, die ein Mensch hat!
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